Claudia Fornefeld

Claudia Fornefeld
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Ein Nach­ruf von Chris­toph Kellermann.


 

Lie­be Claudia.

Nun hast Du ihn also ver­lo­ren, Dei­nen letz­ten gro­ßen Kampf. Der Geg­ner war für Dich kein Unbe­kann­ter. Auch hät­te er mäch­ti­ger nicht sein kön­nen und doch hast Du ihm in den ver­gan­ge­nen neun Jah­ren mehr­fach die Stirn gebo­ten. Auf jedes Break hast Du ein Re-Break fol­gen las­sen, doch zum Schluss hat die Kraft offen­bar nicht mehr gereicht. Aber wir alle wis­sen, dass Du auch in die­sem Kampf ganz sicher kei­nen Ball ver­lo­ren gege­ben hast. Wie es Dei­ne Art war, hast Du immer an Dei­ne Chan­ce geglaubt. Wer Dich auf dem Platz besie­gen woll­te, der muss­te — um sicher­zu­ge­hen — jeden Punkt zwei­mal machen. 

Dein unfass­ba­rer Ehr­geiz, Dei­ne unbän­di­ge Lebens­freu­de, Dei­ne uner­schüt­ter­li­che Zuver­sicht und Dein gna­den­lo­ses Selbst­ver­trau­en — all dies waren die Garan­ten dafür, dass Du trotz aller Schick­sals­schlä­ge immer wie­der den Weg zurück­fin­den konn­test. Nun bist Du schon mal vor­ge­gan­gen und für eine Wei­le wer­den wir uns nicht sehen. Natür­lich macht mich das sehr trau­rig. Gleich­wohl den­ke ich just in die­sem Moment an die vie­len schö­nen Augen­bli­cke, die ich mit Dir erle­ben durfte.

Claudia Fornefeld
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Wenn ich an Dich den­ke, so habe ich als Ers­tes die Far­be »Pink« vor Augen. Dein Lebens­mot­to: »Think Pink! — Den­ke posi­tiv!« Ich den­ke an die Trai­nings­mat­ches, in denen ich mich im Roll­stuhl mit Dir duel­lier­te und die ich alle­samt gna­den­los ver­lor. Ich den­ke an die Stopp­bäl­le, die du rei­hen­wei­se spiel­test, ein­mal sogar wohl wis­send, dass an mei­nem Stuhl bei­de Rei­fen platt waren. Es war Dir egal, denn Du woll­test gewinnen. 

Ich den­ke an die legen­dä­re »For­ne­feld-Faust«, die Du nicht sel­ten auch bei einem glück­li­chen Netz­rol­ler als Signal war­nend auf die geg­ne­ri­sche Sei­te schick­test. Ich den­ke an die vie­len guten und lan­gen Gesprä­che, aus denen ich viel Posi­ti­ves für mein eige­nes Leben zie­hen durf­te. Und ich den­ke an unser letz­tes Tref­fen. Gemein­sam mit Kol­le­ge Mül­ler habe ich Dich am 4. Dezem­ber 2012 in der Kli­nik besucht und wir haben es sehr genos­sen, mit dir, wenn auch getrennt durch eine Glas­schei­be reden zu kön­nen. Mit Video­bot­schaf­ten Dei­ner vie­len Ten­nis­kol­le­gen konn­ten wir Dich sicht­lich erfreu­en. Gelä­chelt hast Du. Hast kei­ne Schwä­che gezeigt. Und neu­gie­rig warst Du. Hat­test vie­le Fragen.

Ich hof­fe, da wo Du jetzt bist, ist ganz viel Pink!

Dein Chris­toph

 


Clau­dia For­ne­feld ver­starb am 8. Febru­ar 2013.

 

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