
Liebe »BREAKCHANCE«-Freunde!
Zunächst einmal vielen Dank für das Interesse an unserer Initiative! Warum haben wir unsere Bemühungen rund um den Behindertensport als »BREAKCHANCE« verpackt?! Nun, zunächst einmal möchten wir Menschen, mit denen es das Schicksal nicht wirklich gut gemeint hat, Chancen ermöglichen, über den Sport besser in die Gesellschaft integriert zu werden und zum anderen wollen wir bei allen Menschen, die mit unserer Initiative in Kontakt kommen, Gedankenbarrieren durchbrechen. Noch immer weiß leider nur die Minderheit, wie man Menschen mit Handicap korrekt begegnet. Das Problem: Viele Menschen sehen zuerst den Rollstuhl und nicht den Menschen, der auf einen eben solchen angewiesen ist.
Als im Jahr 2007, damals noch auf unserer legendären »Tennis-RANCH« in Waltrop-Elmenhorst, Promis auf einige Hundert Zuschauer trafen, um auf unsere Initiative aufmerksam zu machen, feierten wir am Ende des Tages eine große Party. Auch in den Folgejahren haben wir einmal im Jahr stets einen außergewöhnlich geselligen Abend mit Comedy, Musik und Tanz verlebt. Das vorerst letzte große Bühnenprogramm dieser Art gab es im September 2018 auf der Tennisanlage des TC Bergkamen-Weddinghofen. Von da an haben wir den Fokus unserer Bemühungen ganz bewusst verlagert und den Kreis der Beteiligten auf eine »geschlossene Gesellschaft« reduziert, sprich: Auf die Rollstuhlfahrer und deren Familien sowie auf Partner und Unterstützer.
So hieß es 2019 dann für unsere Initiative gleich zwei Mal »BREAKCHANCE on Tour«. Im Juli ging es zunächst nach Köln in die Tennis-Akademie von Davis-Cup-Sieger und »BREAKCHANCE«-Botschafter Marc-Kevin Goellner und im November war der Bochumer »Ruhr-Park« das Reiseziel. Für beide Tagesausflüge gab es viel Lob und auch ich selbst konnte beiden Aktionstagen nur Positives abgewinnen, was mich darin bestärkt, dem eingeschlagenen Weg weiter zu folgen. Mein Dank geht an alle Förderer und Partner, die an unserem wunderbaren Projekt erfolgreich mitwirken.
»BREAKCHANCE« möchte die Gesellschaft aufklären, Menschen sensibilisieren und den Rollstuhlfahrern Mobilität und vor allem Lebensfreude schenken. Vielleicht möchtest Du wissen, wie ich selbst zum Rollstuhltennis kam? Die folgende Timeline bringt Dir meinen persönlichen Weg und den unserer Initiative näher. Viel Spaß beim Lesen…
Euer Christoph Kellermann,
»BREAKCHANCE«-Initiator

2004 Mein Erstkontakt
Mein persönlicher Erstkontakt zum Rollstuhltennis datiert aus dem Jahre 2004. Damals durfte ich Regina Isecke im Rahmen eines Tennisevents in Hamm kennenlernen. Regina war Präsidentin des nationalen Rollstuhl-Tennis-Verbandes. Dieser Erstkontakt war für mich die Initialzündung. Zum einen war ich davon begeistert, wie Regina Ball, Schläger und Stuhl auf dem grünen Teppichrechteck der örtlichen Tennishalle des TuS 59 Hamm unter einen Hut bekam, zum anderen faszinierte mich die »Person Regina Isecke« als solche.

Unvergessen, wie sie an jenem Tag einen Minister des Bundestags auf dem Platz stramm stehen ließ, als dieser sich an ihrer Seite vor ausverkauften Rängen einige flapsige Bemerkungen leistete und den Behindertensport nicht sonderlich ernst zu nehmen schien. Das imponierte mir sehr und auch das Publikum quittierte dies mit Applaus. Aus dieser eher zufälligen Begegnung mit Regina entwickelte sich über die Jahre eine sehr enge Freundschaft. Leider verstarb diese ganz besondere Frau viel zu früh. Es besteht kein Zweifel: Mit Ausnahme meines früheren DTB-Bundestrainerkollegen Christoph Müller hat niemand weder vor noch nach Regina mehr für das nationale Rollstuhltennis geleistet.

2006 Start in Cappenberg
Kurze Zeit nach dem Erstkontakt zum Rollstuhltennis war es mir vorbehalten, eine damals siebenjährige Rollstuhlfahrerin betreuen zu dürfen, was sehr speziell für mich war. Während der Trainingsstunden diesen Stolz und das Glück im Gesicht meiner Schülerin zu sehen, war einfach wunderbar. Rasch gesellten sich weitere Rollikids aus der Region dazu, sodass wir schon nach überraschend kurzer Zeit mit einer echten Trainingsgruppe arbeiten konnten.

2007 Die »Tennis-RANCH«
2007 bot sich meiner Familie die Gelegenheit, in Elmenhorst eine brachliegende Tennisanlage privat zu pachten, um unsere Vision von einem eigenen Rollstuhltennis-Projekt autark Wirklichkeit werden zu lassen. Wir tauften dieses kleine Schmuckkästchen »Tennis-RANCH Elmenhorst«. Parallel dazu berief mich Regina Isecke zum Bundestrainer. Da der Tag nun einmal nur 24 Stunden hat, stand ich einige Jahre später vor der schwierigen Entscheidung, entweder als Bundestrainer überregional etwas zu bewegen oder aber die eigene Initiative voranzutreiben. Ich entschied mich für Letzteres.

2014 Volle Inklusion
Nach siebeneinhalb Jahren »Tennis-RANCH« war es mein alter Freund Heiko Sobbe, der uns 2014 den entscheidenden Schritt zur Inklusion ermöglichte. Die Zeiten, in denen wir abseits der Fußgänger trainierten und spielten, waren durch den Umzug auf die großzügige Tennisanlage des TuS Ickern Geschichte.