
Von null auf eins!
Tie-Break, Satzball, das Feld ist offen. Normalerweise spielt Sabine Ellerbrock solch eine Vorlage mit der Vorhand locker rein. Doch an diesem 6. September 2012 soll es nicht sein, der Ball gerät zu lang und fliegt ins Aus. Die Chance ist vertan, das Match, das eigentlich so gut lief, kurz darauf mit 2:6, 6:7 gegen die Niederländerin Jiske Griffioen verloren. Nur Platz vier, eine ärgerliche Niederlage — und dennoch einer der Höhepunkte in der Karriere der Sabine Ellerbrock. Schließlich misslingt der 37-Jährigen der Vorhandschlag nicht auf irgendeinem Hinterhof-Court, sondern in Eton Manor bei ihrer ersten Paralympics-Teilnahme. Rund 1.500 Zuschauer verfolgten das spannende Match. „Das ist schon was ganz anderes, viel größer als sonst“, schwärmt Sabine Ellerbrock noch knapp ein Jahr später von dem Londoner Turnier. Das internationale Großereignis hat dem Behindertensport eine ungewohnt hohe Aufmerksamkeit verschafft. Das gilt auch für Deutschlands beste Rollstuhltennisspielerin. Der WDR hat über die Ostwestfälin berichtet, ebenso das ZDF und Sat.1. In den lokalen Medien ist die Bielefelderin ohnehin regelmäßig ein Thema. Ellerbrock freut es, schließlich sei die Bundesrepublik in Sachen Rollstuhltennis noch »Entwicklungsland«.
Karrierestart auf der »RANCH«
Es gibt eben immer wieder Spannendes zu berichten über diese außergewöhnliche Karriere der Sabine Ellerbrock, die 2009 auf der Elmenhorster »Tennis-RANCH« begann. Dort unternahm die einstige Fußgänger-Spielerin nach einem missglückten Routineeingriff mit Spätfolgen (CRPS I) erste Versuche, im Rollstuhl zum »weißen Sport« zurückzukehren. Mit Erfolg.

Auf allen Kontinenten unterwegs
Waltrop-Elmenhorst besucht die Lehrerin für Mathematik, Biologie und Sport seither immer wieder gerne, der gelben Filzkugel jagt das deutsche Tennis-Ass mittlerweile allerdings auf der ganzen Welt hinterher. Finalsiege bei Super-Series-Turnieren in Fukuoka (Japan) und St. Louis (USA) standen 2012 unter anderem auf der Haben-Seite. Hinzu kamen im Doppel das Finale in Roland Garros und der Vizeweltmeistertitel beim Mastersturnier der acht besten Rollstuhltennisspielerinnen der Welt. „Ich habe auf allen Kontinenten gespielt“, fasst Sabine Ellerbrock das vergangene Jahr ebenso knapp wie passend zusammen.
Rio 2016 fest im Blick
2013 setzt die Bielefelderin diese sportliche Reise fort. Riesige Erfolge rund um den Globus haben dafür gesorgt, dass sie aktuell im weltweiten Ranking von ganz oben grüßen darf. Am 1. Juli 2013 veröffentlichte die International Tennis Federation die neue Weltrangliste — mit Sabine Ellerbrock an Position eins! Ausschlaggebend waren die Erfolge in Paris. Nach dem großartigen Triumph bei den French Open stand zwei Wochen später die Finalteilnahme beim dortigen Super-Series-Turnier zu Buche. Nun will Ellerbrock das nächste Ziel anpeilen: eine Medaille bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro.
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